„Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ – dieses amerikanische Sprichwort taucht immer wieder auf, wenn es darum geht, als Unternehmen attraktive Produkte anzubieten. Und es dürfte jedem sofort einleuchten, dass letztendlich die Kunden darüber entscheiden, ob eine Ware oder Dienstleistung Erfolg hat oder nicht. Als Unternehmer ist man daher aufgefordert, die Kundenperspektive einzunehmen und sich zu fragen: Welchen Nutzen bringt mein Angebot, welche Bedürfnisse stillt es, welche Probleme löst es? Natürlich kommt man dabei nicht umhin, sich die Frage nach der tatsächlichen Zielgruppe zu stellen. In meinem letzten Blogbeitrag habe ich dazu eine kleine Übung vorgestellt.
Doch zurück zur schönen Angleridylle. Auch wenn sich Kunden – und jeder von uns ist ja auch Kunde – vielleicht nicht gerne als Fische sehen, die an einem Angelhaken zappeln – der Vergleich ist treffend. Und je intensiver man sich dieses Bild vor Augen führt, umso mehr logische und wertvolle Fragen ergeben sich nicht nur für die erfolgreiche Gestaltung eines Produktes, sondern auch für dessen erfolgreiche Vermarktung.
Also denken wir uns tiefer in die Anglersituation und das Köderprinzip hinein. Wir haben praktisch Köder, von denen wir selbst überzeugt sind, und unser Ziel ist es, damit viele tolle Fische zu fangen. Da stellen sich doch ganz automatisch Fragen wie diese:
Welchen Fischen schmeckt mein Köder? Und sind das die Fische, die ich tatsächlich fangen möchte?
Muss ich meinen Köder eventuell abändern, damit meine Wunschfische anbeißen?
In welchen Gewässern finde ich die Fische, denen mein Köder schmeckt?
In welcher Wassertiefe halten sich meine Wunschfische auf?
Wie muss ich mich verhalten, damit die Fische schnell zuschnappen?
Wie viele Fische möchte bzw. muss ich fangen?
Wie viele Angler gibt es noch, die mit demselben Köder angeln? Und was kann ich besser machen als sie?
Das Angler-Köder-Fisch-Bild bietet Unternehmern also eine gute Möglichkeit, in eine neue Perspektive zu schlüpfen. Vielleicht finden Sie so heraus, dass Sie bisher die falsche Zielgruppe adressiert haben oder mit Ihrer Werbung im falschen „Gewässer“ unterwegs waren. Oder Sie erkennen den Bedarf, Ihren „Köder“ noch schmackhafter zu machen. Der Baumarkt hat ganz recht, es gibt immer was zu tun. In diesem Sinne: „Petri Heil!“.