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So schärfen Sie Ihre Kompetenz in Sachen Glaubwürdigkeit – Teil 3

Autorenbild: Verena LauterbachVerena Lauterbach

Aktualisiert: 12. Jan. 2021

Wir sind beim Thema Glaubwürdigkeit. Klare Sache: vor allem in kritischen, krisenhaften, angespannten Situationen werden wir schnell misstrauisch und hinterfragen, was wir hören und lesen. Und das ist gut so. Denn einerseits prasseln von allen Seiten Informationen auf uns ein, die wir für uns sortieren müssen und die sich zu allem Überfluss häufig gegenseitig widersprechen. Und andererseits müssen wir Informationen besonders dann auf Herz und Nieren prüfen, wenn sie entscheidungs- oder handlungsrelevant sind. Heißt: bevor eine Information unser Leben beeinflusst und unser Handeln verändert, sollten wir uns sicher sein, dass wir ihr glauben können.

Heute möchte ich auf einen weiteren Aspekt in der Kommunikation eingehen, der in direktem Zusammenhang mit der Glaubwürdigkeit steht. Wieder geht es darum, Glaubwürdigkeit anderer besser beurteilen zu können und gleichzeitig auch die eigene Glaubwürdigkeit zu trainieren. Denn Glaubwürdigkeit ist gar nicht so diffus wie man vielleicht meint. Es gibt konkrete sprachliche Mittel, die dazu führen, dass eine Aussage glaubwürdig wird. Wer jetzt den Verdacht hegt, dass es dabei um eine weitere Möglichkeit der Manipulation geht, dem sei gesagt: echte Glaubwürdigkeit entsteht nur, wenn eine ehrliche und offene Geisteshaltung dahintersteht. Wenn man eben nicht täuschen und manipulieren möchte. Und genau das wird durch eine bestimmte Art der Kommunikation zum Ausdruck gebracht.

Heute geht es dabei um den Aspekt der Objektivität. Das dürfte schnell einleuchten: wer einen neutralen Standpunkt einnimmt, möchte einen offensichtlich nicht von seiner eigenen Meinung überzeugen, sondern ehrlich informieren. Und selbst wenn er einen eigenen Standpunkt vertritt, lässt er dennoch auch andere Stimmen gelten und wägt alles ehrlich gegeneinander ab.

Doch wie kann Objektivität sprachlich ausgedrückt werden? Hier das Ergebnis meiner sprachwissenschaftlichen Forschung:

  • sachlich-argumentative Sprache

  • klare Trennung von Nachricht und Meinung

  • Vermeidung von wertgeladenem Vokabular

  • Ausgewogenheit der Argumentation (Pro und Contra)

  • Vermeidung ich-bezogener Äußerungen

  • keine Zeichen von Verschleierung oder Beschönigung

  • unverzerrte Widergabe der Information

  • Vermeidung emotionaler Appelle (z. B. Angstmotiv)

  • wenig gefühlsbetonte Komponenten

Wenn man einmal bewusst Nachrichten und Berichte nach solchen Zeichen von Objektivität absucht, bekommt man ein gutes Gespür für die kleinen Besonderheiten der Sprache, die einen so großen Unterscheid machen können. Nämlich ob wir die Aussage glauben oder getrost ins Nachrichtennirvana schieben. In diesem Sinne: Bleiben Sie wachsam.

Glaubwürdigkeit | Lauterbach Kommunikation

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